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Diskretion bitte, 2014

Blick in die Ausstellung Städtische Galerie Kubus Hannover

Kreidestreifen, Baumwolle  3,30m x 7,50m x 18cm

Foto: Andrea Ostermeyer

Als Pendant zu den weissen Hemden fungiert eine Wandarbeit aus Nadel- bzw. Kreidestreifenanzugsstoff.Fünf Bahnen wollener Meterware hängen vor der Wand; in diese Bahnen sind elf Hosentaschen eingenäht in drei verschiedenen Höhen.Die Öffnungen sind perfekt abgepaspelt; aber keine neutralen Hosentaschen befinden sich hinter den Paspelungen, sondern hautfarbener und rosafarbener Stoff- die Taschen stülpen sich nahezu komplett nach außen und hängen beutelig/ tropfenförmig aus dem Nadel bzw. Kreidestreifenanzugsstoff heraus.
Die Hosentaschen leer, stülpen sie sich als einer der intimsten Orte in der Kleidung von Herrenkleidung, nach außen – Privatheit ist hier in Öffentlichkeit zur Schau gestellt und baumelt. Gleichzeitig tut sich ein neuer, aber eben nicht einsehbarer Innenraum auf durch die neue Beutelform, nur die ist nur zu sehen in ihrer äußeren Ausformung, den Innenraum kann man nicht einsehen, es sei den man ginge hinter die Arbeit.
Hosentaschen sind Orte der Aufbewahrung wichtiger und persönlicher Dinge, nicht nur Autoschlüssel und Kreditkarte sind da zu finden, früher Kastanien usw. – grundsätzlich ein hochpoetischer Raum mit höchst körperlicher Nähe, nicht entpersonifiziert wie in einer Schublade abgelegt trägt man in der Hosentasche Dinge, die man hat.
In diesem Fall ist es eine Offenbarung: nach außen gestülpt ist in dieser Arbeit nichts zu holen..zu sehen aber ist das Dilemma in hautfarben und laszivem Rosa.
A wall piece made of pinstripe or chalk stripe suit material acts as a counterpart to the white shirts. Five strips of woollen fabric hang as panels from the wall with eleven trouser pockets sewn into them at three different heights. The pocket openings are perfectly piped, but with no trouser pockets showing behind the piping; only skin-co­loured and pink-coloured fabric. The pockets are com­pletely pulled out and hang as teardrop-shaped bags from the pinstripe or chalk stripe suit fabric.
At the same time, a new, but invisible interior opens up due to the inverted pocket shapes that can only be seen from the outside, unless you go behind the work. Trouser pockets are places to store important and personal things. Not only car keys and credit cards can be found here, but also findings of the past, such as chestnuts, etc.
A pocket represents a highly poetic space of the greatest physical closeness: it is the space of the things that you carry with you, unlike depersonalised items stored away in a dra­wer. In this case, it is a revelation: nothing can be found in this work.

Diskretion bitte, 2015

Blick in die Ausstellung `Form folgt´  PEAC Freiburg, 2015

Foto:  Berthold Strauss

Diskretion bitte, 2014